Die explosive Verbindung: Wie fehlende Selbstliebe zu rasender Wut führt.
Selbstliebe ist ein Wort, was uns mittlerweile oft begegnet. Zum Glück! Denn wir leben immer noch in einer Welt, in der viel zu viele Menschen schlecht über sich denken und sehr weit entfernt sind, sich überhaupt zu mögen und dieser Mangel an Selbstliebe zeigt sich manchmal in rasender Wut.
Auf ständiger Bereitschaft
Während der Zeit meiner Essstörung nahm ich alles persönlich. Wirklich alles. Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich eines Tages folgende Nachricht einer Freundin bekam, die ungefähr so lautete:
𝘏𝘦𝘺 𝘑𝘶𝘭𝘪𝘢, 𝘪𝘤𝘩 𝘸𝘰𝘭𝘭𝘵𝘦 𝘥𝘪𝘳 𝘦𝘪𝘯𝘧𝘢𝘤𝘩 𝘮𝘢𝘭 𝘴𝘢𝘨𝘦𝘯, 𝘸𝘪𝘦 𝘴𝘦𝘩𝘳 𝘪𝘤𝘩 𝘶𝘯𝘴𝘦𝘳𝘦 𝘍𝘳𝘦𝘶𝘯𝘥𝘴𝘤𝘩𝘢𝘧𝘵 𝘴𝘤𝘩ä𝘵𝘻𝘦. 𝘋𝘶 𝘩ö𝘳𝘴𝘵 𝘮𝘪𝘳 𝘻𝘶 𝘶𝘯𝘥 𝘣𝘳𝘪𝘯𝘨𝘴𝘵 𝘮𝘪𝘤𝘩 𝘻𝘶𝘮 𝘓𝘢𝘤𝘩𝘦𝘯, 𝘴𝘦𝘭𝘣𝘴𝘵 𝘢𝘯 𝘮𝘦𝘪𝘯𝘦𝘯 𝘴𝘤𝘩𝘭𝘦𝘤𝘩𝘵𝘦𝘴𝘵𝘦𝘯 𝘛𝘢𝘨𝘦𝘯. 𝘐𝘤𝘩 𝘭𝘪𝘦𝘣𝘦 𝘦𝘴, 𝘸𝘪𝘦 𝘥𝘶 𝘪𝘮𝘮𝘦𝘳 𝘴𝘰 𝘦𝘯𝘨𝘢𝘨𝘪𝘦𝘳𝘵 𝘣𝘪𝘴𝘵 𝘪𝘯 𝘢𝘭𝘭𝘦𝘮 𝘶𝘯𝘥 𝘥𝘢𝘴𝘴 𝘥𝘶 𝘪𝘮𝘮𝘦𝘳 𝘧ü𝘳 𝘮𝘪𝘤𝘩 𝘥𝘢 𝘣𝘪𝘴𝘵. 𝘌𝘴 𝘨𝘪𝘣𝘵 𝘢𝘭𝘭𝘦𝘳𝘥𝘪𝘯𝘨𝘴 𝘦𝘪𝘯𝘦 𝘬𝘭𝘦𝘪𝘯𝘦 𝘚𝘢𝘤𝘩𝘦, 𝘥𝘪𝘦 𝘮𝘪𝘳 𝘢𝘶𝘧𝘨𝘦𝘧𝘢𝘭𝘭𝘦𝘯 𝘪𝘴𝘵: 𝘔𝘢𝘯𝘤𝘩𝘮𝘢𝘭, 𝘸𝘦𝘯𝘯 𝘸𝘪𝘳 𝘶𝘯𝘴 𝘶𝘯𝘵𝘦𝘳𝘩𝘢𝘭𝘵𝘦𝘯, 𝘴𝘤𝘩𝘢𝘶𝘴𝘵 𝘥𝘶 𝘰𝘧𝘵 𝘢𝘶𝘧 𝘥𝘦𝘪𝘯 𝘏𝘢𝘯𝘥𝘺. 𝘋𝘢𝘴 𝘧𝘪𝘯𝘥𝘦 𝘪𝘤𝘩 𝘴𝘤𝘩𝘢𝘥𝘦, 𝘥𝘦𝘯𝘯 𝘦𝘴 𝘸ä𝘳𝘦 𝘴𝘤𝘩ö𝘯, 𝘸𝘦𝘯𝘯 𝘸𝘪𝘳 𝘶𝘯𝘴𝘦𝘳𝘦 𝘎𝘦𝘴𝘱𝘳ä𝘤𝘩𝘦 𝘰𝘩𝘯𝘦 𝘈𝘣𝘭𝘦𝘯𝘬𝘶𝘯𝘨𝘦𝘯 𝘨𝘦𝘯𝘪𝘦ß𝘦𝘯 𝘬ö𝘯𝘯𝘵𝘦𝘯.
Wenn ich diese Nachricht heute lese, spüre ich die Liebe und Wärme meiner Freundin. Vor ein paar Jahren als ich die Nachricht aber bekam, sah ich nur eine einzige Zeile.
Du schaust oft auf dein Handy und das ist falsch!
Anstatt mich über die vielen liebevollen Worte und das positive Feedback zu freuen, sah ich ausschließlich die kleine Kritik (die mir meine Freundin ja eigentlich gegeben hatte, um sich mehr mit mir zu verbinden). Ich jedoch konnte das nicht erkennen und um mich zu schützen ging mein Wutmodus an.
Mein Wutmodus, in dem ich mich verteidigte, rechtfertigte und manchmal auch die andere Person verbal angriff, um bloß nicht das Gefühl spüren, zu müssen, dass ich einen Fehler gemacht habe. Denn jeder Fehler bedeutete Gefahr.
Warum?
Weil ich innerlich dachte, dass ich falsch bin.
Weil ich innerlich dachte, dass eine Versagerin bin, die nichts kann und alles falsch macht.
Weil ich innerlich dachte, dass ich unwichtig bin.
Weil ich innerlich dachte, dass ich zu fett bin, um geliebt und gewertschätzt zu werden.
Und für diese Überzeugungen suchte mein innerer Wachhund immer wieder nach Bestätigungen in den Aussagen von anderen und interpretierte jeden Satz so, dass er bloß auf mein negatives Weltbild über mich passte und ich jederzeit bereit zum Angriff sein konnte.
Und das war extrem anstrengend.
So anstrengend, dass mein Körper nach Energie verlangte ➡️ also mehr Essen. Welches ich ihm nicht gab. Also holte er sich mit Gewalt, was er nicht haben konnte, indem er mich Fressattacken haben ließ.
Die große Veränderung
Als ich begann mich wertzuschätzen und verstand, dass ich genau so richtig bin wie ich bin und Fehler machen nicht automatisch heißt, dass ich als Mensch falsch bin, konnte ich endlich aufhören zu kämpfen. Ich wurde liebevoller zu mir selbst, ich wurde liebevoller zu anderen und mein Stresslevel sank zu 100% und das fühlte ich nicht nur in meinem Kopf, sondern vor allem auch in meinem kompletten Umgang mit dem Essen und meinem Körper.
Wie anfing mich selbst zu lieben
Selbstrespekt: Ich fing an mich immer wieder zu fragen, wie sich eine Person, behandelt, die sich und ihren Körper respektiert. Und fokussierte immer mehr auf das, was ich kann und gut mache.
Wahrnehmung von Stärken: Ich fing an darüber nachzudenken, was ich richtig gut mache. Was ich schon gut gemacht habe in der Vergangenheit. Worauf ich stolz bin und was ich gut an mir finde.
Grenzen setzen: Ich dachte darüber nach, was mir eigentlich wichtig ist. Was meine Werte sind. In Freundschaften, im Umgang mit anderen, wie ich andere behandeln möchte und aber auch wie ich behandelt werden möchte und begann das zu kommunizieren und Grenzen zu setzen, wenn meine Bedürfnisse ignoriert wurden.
Unterstützung suchen: Ich machte viele verschiedene Coachings und arbeitete an meinem Selbstwert, arbeitete daran negative Denkmuster zu verändern und somit auch meine Perspektiven und meinen Fokus neu auszurichten.
Schlussworte
Heute unterstütze ich Frauen, die auch diese Transformation erleben wollen. Die genug haben vom Kampf gegen sich selbst, gegen die Essstörung und gegen andere. Die endlich in Frieden und mit sich selbst und ihrem Körper in Verbundenheit leben wollen.
Wenn du das auch möchtest und gerade noch nicht weißt, wie du anfangen kannst, dann melde dich bei mir für ein kostenloses Kennenlerngespräch.
Es ist nicht immer leicht, aber es ist’s so wert.
Bis dahin alles Liebe
deine Julia