Essstörungen überwinden: Wie der richtige Fokus dein Schlüssel zur Heilung sein kann.

Eine der wichtigsten Dinge, die ich auf meinem Heilungsweg gelernt habe, war mein Fokus, denn für die längste Zeit meiner Essstörung habe ich mich immer darauf fokussiert, was nicht klappt.

  • Ich schaffe es nicht, das zu essen, was ich mir vorgenommen habe.

  • Ich schaffe es nicht einen Tag nicht zu brechen.

  • Ich schaffe es nicht weniger Schritte zu gehen.

  • Ich schaffe es nicht meinen Körper zu spüren.

  • Ich schaffe es nicht aufzuhören zu essen.

  • Ich schaffe es nicht mein Hunger- und Sättigungsgefühl zu spüren.

Meine Gedanken kreisten täglich darum, was alles nicht klappte und dieses Denken und der konstante Fokus auf all dem, was nicht klappte, beförderte mich immer tiefer in eine Spirale der absoluten Hoffnungslosigkeit und Demotivation, bis ich irgendwann glaubte, dass ich einfach für immer mit der Essstörung leben muss.

  • Ich war überzeugt, dass ich meiner Essstörung ausgeliefert war.

  • Ich war überzeugt, dass ich Essen ausgeliefert bin und dass ich absolut nichts machen kann, um irgendetwas zu verändern.

Und ich badete in diesem „Ich-kann-einfach-nichts-tun“ Da sein. Denn solange ich dachte, dass ich nichts tun könnte, konnte ich mich auch weiterhin bemitleiden und weiterhin in dem Drama verharren, das mein Gehirn so sehr liebte.

Was mir damals nicht klar war: Wir haben immer eine Wahl.

Wir haben immer die Wahl uns zu entscheiden. Das bedeutet nicht, dass eine Entscheidung einfach ist, aber wir haben sie und damit holen wir uns raus aus der Opferhaltung. Wenn ich weiß, dass ich eine Entscheidung treffen kann, weiß ich auch, dass ich auf mein Leben Einfluss nehmen kann. Natürlich ist das unangenehmer, denn das bedeutet auch, dass ich komplett verantwortlich bin für mein Leben und niemandem sonst die Schuld für etwas geben kann, was nicht klappt. Und ja das bedeutet komplette Eigenverantwortung.

Wie gehe ich mit einem Problem um?

Es gibt immer zwei Möglichkeiten auf ein Problem zu reagieren.

Möglichkeit 1

Ich fokussiere auf all das, was nicht klappt. Erzähle anderen davon, klage mein Leid und erzähle mir jeden Tag, wie hart das Leben ist, wie schrecklich alles ist und wie hoffnungslos. Das kann dann natürlich dazu führen, dass ich mehr Angst bekomme, da ich mich ja immer damit beschäftige, was alles nicht klappt und jedes ausgeschrieben und gesagte Wort verstärkt das natürlich immer noch mehr, weil ich weiterhin in dem Strudel verharre, in dem alles schlecht ist.

Möglichkeit 2

Ich nehme mein Problem wahr und ich benenne es, aber steige nicht in das Drama ein und mache es nicht immer größer und größer, indem ich mich nur noch damit beschäftige, was nicht gut läuft. Sondern ich entscheide, dass ich trotz meines Problems das bestmögliche kreieren will, eben weil ich so viel schon probiert habe und trotzdem immer noch weiter gehe und den Glauben habe, dass ich wirklich für mich weiterkomme. Und ich überlege mir, was mir helfen könnte dieses Problem schnellstmöglich nicht mehr zu haben.

Dabei geht es nicht darum Probleme zu ignorieren und nicht mehr darüber zu sprechen, sondern es geht darum Probleme zu benennen, sie wahrzunehmen und dann eine Lösung zu finden. Wir haben oft keinen Einfluss darauf, was uns passiert, aber wir können immer entscheiden, wie wir darauf reagieren möchten.

Frage dich also:

  • Was läuft denn eigentlich schon gut?

  • In welchen Momenten schaffe ich es entspannter mit Essen umzugehen?

  • In welchen Momenten schaffe ich es meinen Körper zu spüren?

Und wenn du Unterstützung dabei brauchst, kannst du dich jederzeit melden unter hallo@juliaschneble.com

Es ist nicht immer leicht, aber es ist´s so wert.

Bis dahin alles Liebe

deine Julia

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Die wahre Heilung deiner Essstörung beginnt nicht auf dem Teller, sondern in deinem Herzen und deiner Seele

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